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Schon als Schüler wollte ich mein künstlerisches Talent als freischaffender Kameramann ausleben. Aber ach, nach der Schulzeit musste ich zur Bundeswehr. Die Folge des monatelangen stumpfen Drills war der totale Verlust meines Erinnerungsvermögens. Meine Freundin hatte viel Verständnis, päppelte mich wieder hoch und wir schlossen den Vertrag für´s Leben. Ich wollte Frau und Kinder. Also musste ich einen soliden Beruf erlernen. Ich studierte "Technisches Gesundheitswesen" und durfte mich schließlich Dipl.-Ing. für Umwelt- und Hygienetechnik, später auch noch für Sicherheit nennen. Mit diesem Untertiteln behaftet arbeitete ich über gut drei Jahrzehnte (so gut wie eine Human Resource eben arbeiten kann) und brachte es sogar bis zum leitenden Angestellten. Erfüllt hat mich das nicht.

Als ich die Chance erhielt vorzeitig aus dem Berufleben zu scheiden zögerte ich keinen Augenblick. Ich erwarb eine halbwegs ordentliche Kamera um meine erlernten technischen Fertigkeiten mit den bis dahin brachliegenden künstlerischen Fähigkeiten zu vereinen. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums zum Fotodesigner bin ich endlich soweit mich frei und unabhängig entfalten zu können.

Wenn man mich fragt ob ich glücklich bin, sage ich rundheraus ja. Denn zu meiner Freiheit gehören auch meine phantastische Frau, meine beiden tollen Töchter mit ihren fürsorglichen Männern und meine 4 bis zur Schmerzgrenze lebhaften Enkel.